ANTON JESSNER

Geboren 1967 in Spittal an der Drau, lebt und arbeitet Jessner heute in Wien

 

Wie lassen sich die Studien der Informatik mit der Kunst verknüpfen? Wie funktioniert ein Zugang von der künstlichen Intelligenz zum Künstlerischen? Anton Jessner versucht zwei zunächst konträr erscheinende Gebiete in seiner Kunst miteinander zu verknüpfen. Ausgehend von der Frage nach der Darstellbarkeit der Wirklichkeit sucht er nach Antworten mithilfe philosophischer Ansätze sowie der strukturellen Logik von Wissenschaftstheorien und der Informatik. Jessner versteht seine Kunstsprache als eine Weiterentwicklung der Aktionsmalerei: Gefühle als Dispositiv der Realität werden mittels der Aktion auf die Leinwand übertragen – dadurch wird dem betrachtenden Subjekt der Zugang zum Unbewussten des Künstlers und der Realität ermöglicht. Ineinanderfließende Farben und die Inszenierung des flüssigen Zustandes der Farbe prägen seine Werke ebenso wie Farbspritzer und breite Pinselstriche. Der Schüler und kurzzeitige Assistent von Nitsch lernte unter anderem bei Markus Lüpertz sowie Hubert Scheibl; mit Ausstellungen ist er derzeit in Österreich vertreten.

 


 

BIOGRAFIE

Anton Jessner studierte in den 80er und 90er Jahren Informatik. Neben dem Studium der Wissenschaftstheorie an der Johannes Kepler Universität Linz und Wien beschäftigte sich Jessner inteniv mit der Philosophie. Er betrieb Grundlagenforschung in künstlericher Intelligenz und Systemtheorie, die von den folgenden zentralen Fragen motiviert waren: Was unterscheidet den Menschen von der Maschine? Wo liegen die Grenzen der Algorithmisierbarkeit? Die Abstraktion zur Komplexitätsreduktion und die dafür notwendige Kreativität waren für Jessner von besonderen Interesse. Diese Auseinandersetzung führte ihn in weiterer Folge zur einer Beschäftigung mit der Reproduktion der Realität und Wirklichkeit.

Als selbstständiger Informatiker hat er die Notwendigkeit und das Potential des „Wirs“ erkannt und eine Ausbildung zum Gruppendynamiker – mit dem Schwerpunkt auf Organisationsentwicklung – von 2002 bis 2008 beim ÖAGG absolviert. Eine produktive Befreiung, die seine Kreativität förderte und ihm ermöglichte, zentrale Fragen der künstlichen Intelligenz für ihn neu zu definieren. Nach dem Motto vom Künstlichen zum Künstlerischen wandte er sich der Kunst zu. 2006 hat Jesser die Klasse der Aktionsmalerei von Prof. Hermann Nitsch in der internationalen Sommerakademie in Halbenrain besucht. Ein zentrale Zeit für seine künstlerische Entwicklung.

Darüber hinaus nahm Jessner Privatunterricht bei Hermann Nitsch und assistierte ihm. Doch nicht nur Nitsch ist für ihn ein wesentlicher Einfluss: er arbeitete auch mit Markus Lüpertz, Reinhold Braun, nahm Unterricht bei Hubert Scheibl, Gisela Schmeer, Margit König und besuchte den Zeichenunterricht an der Universität für Angewandte Kunst in Wien.

 

AUSSTELLUNGEN

2013                           Gruppenausstellung | Jahresausstellung der Künstlergemeinschaft, Westliches Weinviertel in Retz

2013                           Gruppenausstellung | Akte in der Galerie KultArt Pulkatal in Seefeld-Groß Kaddolz

2013                           Einzelausstellung | Arbeiten in der Schlosskellerei Mailberg

2012                           Arbeiten und Akte in der Galerie Kunst und Handel in Graz und Wien

2012                           Gruppenausstellung | im Wiener Waldmuseum

2012                           Gruppenausstellung | Galerie KultArt Pulkatal in Seefeld-Groß Kaddolz

2011                            Einzelausstellung | Hallein Retour im Atelier Jessner, Wien

2011                            Each Business Card is unique | Das kleinste Schüttelbild der Welt bei Cannes Lions, Wien und Cannes

2010                           Ausstellung mit Amelie Meyer in der Galerie R2 und im Atelier Jessner, Wien

2010                           Gruppenausstellung | Jahresausstellung der Künstlergemeinschaft Westliches Weinviertel im Bergerhaus, Gumpoldskirchen

2009                           Das wandernde Museum, Koop. Kulturverein Margareten, WKO und lange Nacht der Museen, Wien

2009                           Gruppenausstellung | Kunst für Menschen in Not, Landesmuseum Niederösterreich, St. Pölten

2009                           Gemeinsam mit Helmut Hable im Kulturzentrum Gornja Radgona, Slowenien

2009                           Gruppenausstellung | Kunstakademie Bad Reichenhall, Deutschland

2009                           Gruppenausstellung | Nitsch – Vorbilder, Zeitgenossen, Lehre, Wien

2008                           Gruppenausstellung | Künstlersymposium Straden/ Salziani, Straden

2008                           Einzelausstellung | Tramina, Graz

2008                           Einzelausstellung | Projekt „Das wandernde Museum“, Lange Nacht der Museen, Wien

2008                           Einzelausstellung | Smart:in, Wien

2008                           Einzelausstellung | Nach dem Nullpunkt, Aromat, Wien

2007                           Werkschau mit Andreas Stasta im Atelier Golz, Wien

2006                           Einzelausstellung | Zwischenschritte im Aromat, Wien

2006                           Ausstellung im Atelier Kunz, Gänserndorf

2006                           Gruppenausstellung | Rothof – Sommerakademie Hortus-Niger, Halbenrain

 

PUBLIKATIONEN

2010                          Der Kopf aus der Hand

2009                          Nitsch – Vorbilder Zeitgenossen Lehre, Künstlerhaus Wien, Verlag Lehner, Wien

2009                          Die Orchestrierung der Wäscheleine

2009                          Geh dich

2008                          Das wandernde Museum, Pressel Print & Fulfillment Service AG, München

2007                          Zwischenschritte