BILLI THANNER | DER FADEN ZIEHT SICH DURCH

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DER FADEN ZIEHT SICH DURCH

Billi Thanner

BILLI A

ERÖFFNUNG | Mittwoch, 08. Juni 2016 ab 18.30 Uhr

AUSSTELLUNGSDAUER | 08. bis 24. Juni 2016
ÖFFNUNGSZEITEN | Dienstag bis Freitag von 12 – 18 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung


Billi Thanners bildnerisches Werk kreist um die Konstruktion von Geschlechterrollen, um die Inszenierung von Weiblichkeit und Männlichkeit, deren gegenseitige Disposition und den jeweiligen Blick dieser konstruierten Geschlechtersterotypen aufeinander. Die Künstlerin denkt dabei den Blick des Betrachters gleichsam mit, denn dieser trifft das Bild ja selbst schon im jeweiligen Genderformat, als Blick, der (erotische) Erwartungen erfüllt wissen will und Verlockungen und Verführung, ja Ablenkungen und Blendungen seiner selbst, oftmals eher gierig sucht, als diese wachsam zu vermeiden.
Oftmals geht Thanner von der girls-just-wanna-have-fun-Konsum-Ornamentik aus, die uns aus den immerfröhlichen Kaufvorschlagsbroschüren dieser Welt anleuchtet und anscheinend dafür existiert, dass wir über unsere Konsumpräferenzen unsere „Identität“ konstruieren mögen, eben auch die unserer geschlechtlichen Identität, welche wir gerade so anlegen sollen, dass der Konsum nachhaltig anhält.
Das Versprechen der Sexualität ex natura Befriedigungen zu finden ist ja für das Konsumprinzip eher hinderlich, denn wer Spaß an einander hätte, sucht die Objekte seiner Begierde eventuell nicht mehr im Warenkorb.
Gerade weil bei Thanner nicht immer gleich klar ist, ob ein Bildwerk ironisch vorgetragen ist, oder es als messerscharfe Analyse verstanden werden will, oder bisweilen als banales Eroticum erscheinen mag, von dem unklar bleibt, ob es der Künstlerin gleichsam als Mittel zum Zweck dient oder doch als Kritik zu verstehen ist, handelt es sich bei Thanners Werk um ein Gesamtkunstwerk, das in all seinen Schichten aufgesucht werden will; denn Billi Thanner weiß, die Rezeption hängt letztlich vom Betrachter ab, von dessen Referenz unabhängig kann ein Bild nicht funktionieren und Frau Thanner erspart auf diese Weise sich und uns, ihren Rezipienten, den erhobenen Zeigefinger irgendeiner Moral, die sich selbst groß festlegen möchte, was sich im Verhältnis der Geschlechter und ihrer jeweiligen Eigendefinition denn nun gehörte und was nicht.
– Anton Herzl, 2016

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