SOLO SHOW „Transtrance“ von IRIS DOSTAL
ERÖFFNUNG | Mittwoch, 14. Mai 2014 ab 18. 30 Uhr
Mit einleitenden Worten von Walter Seidl
Anmeldung an office@art-ic.at
AUSSTELLUNGSDAUER | 15. Mai bis 13. Juni 2014
ÖFFNUNGSZEITEN | Montag bis Freitag von 10 – 14 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung
TRANSTRANCE
Biomorph, kurvig und vor allem intuitiv. Adjektive, die sich in der Arbeitsweise und Materialität von Dostal wiederfinden lassen und die formalen Gegensätzlichkeiten aufgreifen. Ein intuitiver Zugang, der sich einer strikten Planung entledigt und bereits durch das aufwendige Grundieren des Baumwollgewebes, mit Kreidegrund als klassischer Basis, eingeleitet wird. Ein kalkhaltiges Gemisch – mit weißen oder schwarzen Pigmenten angereichert – markiert den Ort, an dem Grenzen ausgelotet und erforscht werden. Als Material verwendet Dostalmeist Eitempera: Ein Ei-Leinöl-Wasser-Gemisch, das je nach Pigmentdichte unterschiedlich reagiert. Die Spannung der Leinwand wird zu ihrem Werkzeug, indem sie unterschiedlich Druck ausübt und dadurch die Farbe auf der Leinwand fließen lässt. Eine Arbeitsweise, die sich irgendwo in der Schwebe befindet zwischen Steuerung und Zufall: Flüssigkeit sucht permanent die Ebene, sodass trotz Intentionen nie eine vollständige Beeinflussung erreicht werden kann. Die unterschiedliche Masse der einzelnen Teilchen aus dem Gemisch führt durch die Bewegung zu variierenden Pigmentablagerungen und weichen, fließenden Farbflächen innerhalb geometrischer Begrenzungen.
Begrenzungen, die jedoch nicht eine harte Trennung oder absolute Präzision verkörpern, sondern vielmehr die Grenze als einen spürbaren Zwischenraum thematisieren. Eine Visualisierung bzw. Annäherung von Übergangsmomenten des Einen in das Andere, des Formlosen oder Chaos in Form, des Diffusen, des Unbekannten in Konkretes, Erfahrbares, Spürbares – und umgekehrt, ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Die Schwellen oder Grenzen unserer gelebten Realität als bewusst erlebbarer Raum, als Produkt eines höchst konzentrierten Bewusstseinszustands und einer intensiven Auseinandersetzung.
Damit generiert Dostal Orte, deren Form durch den künstlerischen Prozess selbst bedingt sind. Eine komprimierte Fülle an Informationen und verschiedene Zeitebenen eröffnet Möglichkeitsräume für den Betrachter statt ihn mit einer bestimmten Bedeutung adressieren zu wollen.
TRANSTRANCE / transire – hinübergehen, überschreiten / von Einem ins Andere /