Hermann Nitsch wird am  29. August 1938 in Wien geboren, und lebt und arbeitet heute in Prinzendorf. Er gilt als der bedeutendste Vertreter des Wiener Aktionismus, und ist zudem auch Maler, Zeichner, Grafiker, Regisseur, Schriftsteller, Komponist, Musiker und Lehrer. Nach Beendung seines Studiums an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien mit einem Diplom, übernahm Nitsch im Jahr 1957 seine erste Stelle als Gebrauchsgrafiker am Technischen Museum in Wien.
In den 1950er Jahren widmete sich Hermann Nitsch zunehmend der Malerei und es entstand die Idee des „Orgien-Mysterien-Theaters“. Diese finden unter anderem in dem von Hermann Nitsch zu dieser Zeit erworbenem Schloss Prinzendorf in Niederösterreich bis heute statt:
Aufgewühlte Tierkadaver, gekreuzigte nackte Menschen und Blut als Erweiterung der künstlerischen Farbpalette. Doch nicht nur der performative Akt seines Aktionstheaters ist paradigmatisch für Nitsch. Er verzichtet auf klassische Arbeitsmittel wie dem Pinsel, und bedient sich  einem nahezu verschwenderischen Umgang mit Farbmassen, die vor der Öffentlichkeit aus Eimern auf dem Malgrund geschüttet werden. Die informelle Malerei wird bei Nitsch bis an ihre Grenzen getrieben. Das Ergebnis sind dicke Farbflächen aus gespritzter, geschütteter und herabfließender Farbe, die zur Formensprache von Nitsch erhoben werden. Die Negierung einer kompositionell orientierten Vorgangsweise bis hin zu einem sinnlichen künstlerischen Akt, wird als ein ritueller Einstieg zu seinen exzessiven Inszenierungen des Theaters verstanden. Der Vorgang wird bei Nitsch mit dem Ergebnis auf eine Ebene gestellt. Die Leinwand als Endprodukt und Überbleibsel setzt immer wieder Rückverweise auf seine Aktionen, ohne dabei eine ästhetische Qualität in der reinen Farb- und Formwirkung zu negieren.
Hermann Nitsch war außerdem im Jahr 1972 auf der documenta 5 und 1982 auf der documenta 7 vertreten. Seine Werke werden international ausgestellt und hängen unter anderem im Museum of Modern Art und dem Guggenheim Museum in New York. Zudem erhielt Hermann Nitsch zahlreiche hochangesehene Preise, und seinem Werk zu Ehren ist das Museo Nitsch in Neapel und das Hermann Nitsch Museum im niederösterreichischen Mistelbach gewidmet. Im Jahr 2009 wurde die Nitsch Foundation gegründet, deren Ziel die Vermittlung und Dokumentation von Nitschs Gesamtkunstwerk ist.