Biografie

„Schon sehr früh hatte ich die Vorstellung, Rot sei die Farbe meines Lebens.“ ­-Markus Prachensky
Markus Prachensky, 1932 in Innsbruck geboren, studierte ab 1952 zunächst Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Im Jahr 1953 beginnt er sein Studium der Malerei wo er sich sehr schnell mit den Kollegen Wolfgang Hollegha, Josef Mickl und Arnulf Rainer anfreundete. Angeregt durch dieses Umfeld junger Avantgardekünstler:innen, sowie durch die damals in Wien stark diskutierten Werke von Piet Mondrian und Ad Reinhardt, verfolgte Prachensky in dieser ersten Phase zwischen 1953 bis 1955 einen abstrakt-geometrischen Stil.
1956 schloss Prachensky sein Architekturstudium ab und widmete sich ab diesem Zeitpunkt ausschließlich der Malerei. Seine anfänglich noch geometrischen, an Architekturpläne erinnernden Bilder entwickelten sich zu abstrakt-gestischen Werken, die sich durch die starken, kontrastreichen Farben sowie den dynamischen Pinselduktus auszeichnen.
Die Entwicklung des Künstlers im Verlauf der sechziger Jahre zeigt, dass er die damals auftretenden Strömungen des Aktionismus, der Materialkunst und der Medienkunst zwar aufmerksam, aber distanziert verfolgte. In späteren Jahren kehrte Prachensky wieder zu einer stark gestischen Ausdrucksweise zurück, in der seine Landschaftsassoziationen für das Verständnis seiner Werke charakteristisch werden. Während Prachensky in seinen früheren Werken, die Bilder objektneutral nach den Ateliers und Orten, wo die Bilder entstanden sind benannte, bezeichnete dieser in seinen späteren Werkserien seine Werke nach den Landschaften, an welchen er sich zu Zeit der Entstehung aufgehalten hatte, oder nach Musikstücken, die während des Malvorgangs auf ihn einwirkten. Markus Prachensky arbeitete bekanntlich in Serien. Wie Klaus Albrecht Schröder im Jahr 2000 in einem Essay zu Markus Prachensky bemerkte, variiere der Künstler die Farben innerhalb einer Serie kaum, stattdessen organisiere dieser vielmehr dieselben Farbbahnen formal wie kompositorisch immer wieder neu.
Ebenso äußerte sich Wolfgang Fleischer anlässlich der Retrospektive zu Markus Prachensky im Jahr 2002, dass man ständig die gesamte Dynamik bei der Betrachtung von Prachenskys Werken vor Augen hätte und nicht nur eine beliebige Momentaufnahme. Am 15. Juli 2011 stirbt Markus Prachensky in Wien.
Prachenskys Bilder versteht nur, wer bereit ist, sie als einen Prozess zu verstehen. Man muss empfinden, was sich in ihnen zuträgt. Ansonsten versäumt man das Beste und freut sich nur daran, wie Farbbahnen und Kraftströme mit- und gegeneinander kämpfen, sich in Balance halten, Gleichgewichte stören und wieder herstellen. Aber Prachenskys Malerei ist nicht l´Art pour l´Art; sie ist nicht ein Spiel mit Formen, und seien sie auch noch so dynamisch auf die Leinwand gesetzt, dass sie an den Knotenpunkten zerbersten.“ , zitiert nach Klaus Albrecht Schröder.